2013-06-22 13:09:36

Iran: Sechs Christen zu Haftstrafen verurteilt


Sechs iranische Christen sind am Wahlwochenende wegen ihres Glaubens zu Haftstrafen verurteilt worden. Das meldet das Hilfswerk „Open Doors“. Vier Männer, eine Frau und ein Jugendlicher wurden nach diesen Angaben von einem Revolutionsgericht in Shiraz für schuldig befunden, Mitglied einer christlichen Hauskirche zu sein. Sie saßen bereits seit Februar 2012 in Untersuchungshaft, wo sie 16 Monate auf ihren Prozess warten mussten.

Im Iran wird Religion als Frage der nationalen Sicherheit betrachtet. Deshalb können nur muslimische Geistliche das Amt eines Richters bekleiden. Das Gericht verurteilte die Männer zu 44 bzw. 52 Monaten Gefängnis, die Frau und ihren Sohn zu je zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung.

Die Urteile wurden an dem Tag gesprochen, als im Iran die Präsidentenwahl die Nachrichtenlage dominierte. Der Prozess gegen die Christen blieb in den iranischen Medien unerwähnt. Von dem neuen iranischen Präsidenten Hassan Rouhani erwarten Christen indes keinen wirklichen Wandel. Eine „Open Doors“-Kontaktperson sagte in Bezug auf den neuen Präsidenten: „Die Christen, mit denen ich vor kurzem sprechen konnte, sind eher nüchtern. Sie haben keine großen Hoffnungen, dass sich etwas bewegt.“ Eine iranische Christin erklärte: „Machen wir uns nichts vor: In den westlichen Medien wurden die Kandidaten in Konservative und Reformer eingeteilt. Aber alle gehören zum Team von Ayatollah Khamenei.“

(pm 22.06.2013 sk)







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