Israel/Gaza: Jerusalemer Patriarchat setzt auf internationale Hilfe bei Schulrettung
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hofft auf eine internationale Unterstützung
bei der Fortführung der christlichen Schulen in Gaza. Es sei wichtig, eine „Lösung
im Interesse der Kinder und Jugendlichen“ in Gaza zu finden, so das Patriarchat. Gegenüber
der italienischen Nachrichtenagentur SIR sagte der Schulverantwortliche im Lateinischen
Patriarchat, Faysal Hijazin: „Der Augenblick ist gekommen, dass die Parlamente und
die Bildungsinstitute in aller Welt ihre Stimme erheben im Hinblick auf das, was bald
in Gaza geschehen könne.“ Im Hamas-regierten Gaza-Streifen soll ab Herbst eine verpflichtende
Geschlechtertrennung an allen Schulen eingeführt werden, wovon auch die drei katholischen
Schulen der Region betroffen wären. Dazu kämen auch finanzielle Limite: die katholische
Kirche in der Region habe nicht die Mittel, um die Zahl der Schulgebäude und der Lehrkräfte
zu verdoppeln, um der Nachfrage nachzukommen.
Faysal Hijazin betont, dass die
Schulen aber nicht nur in materieller Hinsicht betroffen seinen: Die „mentale Verengung“,
die in dem islamistischen Schulkonzept zum Ausdruck komme, stehe auch in diametralem
Gegensatz zum Programm der christlichen Schulen. „Wir arbeiten, um den Horizont von
Gaza durch die Öffnung hin zu anderen Kulturen zu erweitern“, so Hijazin. „Die Leute
schicken ihre Kinder gerade deshalb in unsere Schulen, damit sie sich diese Öffnung
des Blicks aneignen“. Deshalb ruft Hijazin nun zur internationalen Mobilisierung zur
Erhaltung der christlichen Schulen im Gaza-Streifen auf.
Zuletzt hat der Lateinische
Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, ein Treffen mit den Führern der Hamas und dem
Unterrichtsminister angekündigt.