D: „Eine Partei kann eine Gesellschaft nicht christlich machen“
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kritik zurückgewiesen, dass die CDU nicht mehr christlich
oder katholisch genug sei. Die CDU bleibe dem christlichen Menschenbild verpflichtet,
habe aber keinen „Alleinvertretungsanspruch“ für Christen oder Katholiken, sagte Merkel
in einem Interview mit dem Magazin „Credo“ vom Donnerstag. „Wenn eine Gesellschaft
von Haus aus nicht mehr überwiegend christlich ist, dann kann eine Partei sie nicht
christlich machen“, so die Bundeskanzlerin. Dies sei vielmehr Aufgabe der Familien
und der Kirchen. Die zunehmende Säkularisierung der Gesellschaft sei auch als Chance
zu begreifen, fügte Merkel hinzu. Glaube und Kirche würden wieder „erklärungsbedürftiger“.
Das Magazin „Credo“ ist eine einmalige Publikation zum „Jahr des Glaubens“. Sie wird
herausgegeben vom Eichstätter katholischen Bischof Gregor Maria Hanke und dem Publizisten
Peter Seewald.