Vatikan fordert Beachtung internationaler Regeln im Kampf gegen Hunger
Der Vatikan hat die Staatengemeinschaft aufgerufen, die internationalen Regeln im
Kampf gegen den Hunger stärker zu beachten. Zu Schlüsselthemen wie dem Recht auf Nahrung,
dem Zugang zu Boden und der Umweltverträglichkeit von Landwirtschaft habe die Welternährungsorganisation
FAO deutliche Leitlinien vorgegeben, sagte der Vatikandelegierte bei der FAO, Erzbischof
Luigi Travaglino, am Mittwoch an deren Sitz in Rom. Ihre Umsetzung hänge vom politischen
Willen und dem Verantwortungsbewusstsein der Staaten ab. Als wichtigen Aspekt im Kampf
gegen die Armut auf dem Land betrachtet der Vatikan laut Travaglino die Hilfe für
kleine bäuerliche Familienbetriebe in betroffenen Staaten. Travaglino mahnte auch
ein anderes Konsumverhalten an. Die Verschwendung von Lebensmitteln und der Anbau
landwirtschaftlicher Produkte zu Zwecken, die nicht der Ernährung dienen, trügen mit
zur Hungerkrise bei. Der Vatikan-Vertreter kritisierte, dass es nicht gelungen sei,
die Zahl der Hungernden stark zu reduzieren, obwohl deutlich mehr Nahrung produziert
werde, als die Weltbevölkerung benötige. Weiter forderte der Geistliche, die internationale
Handelspolitik stärker auf die Bedürfnisse armer Länder auszurichten.