2013-06-18 12:46:38

D: „Burma leidet besonders unter dem Militär“


Kritisch sieht der Erzbischof von Rangun, Charles Bo, die Fortschritte des Reformprozesses in Burma. Bei einer Podiumsdiskussion des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ im Wallfahrtsort Vierzehnheiligen sagte Bo am Samstag, der demokratische Umschwung im Land sei 2011 nicht so plötzlich gekommen, wie es viele Kommentatoren beschrieben hätten. Die Militärregierung hätte die Reformen vielmehr jahrelang vorbereitet, um den drückenden Sanktionen der USA und ihrer Verbündeten zu entgehen. Das Verhalten der Armee während der jüngsten Auseinandersetzung verschiedener Volksgruppen gebe außerdem Anlass zur Sorge. Präsident Thein Sein scheine zwar ein starker Mann zu sein. Allerdings habe er das Militär offensichtlich „nicht unter Kontrolle“, kritisierte Bo. Gemeinsam mit dem Erzbischof berichtete der Salesianerpater Charles Saw über die allgemeine Lage der Menschenrechte in Burma. Saw kritisierte vor allem die von der Militärdiktatur künstlich geschaffenen Verwaltungsbezirke des Landes. „Diese wurden ohne Rücksicht auf traditionelle Stammesgrenzen und Volksgruppen gezogen und werden von hochrangigen Militärs geleitet“, so der Salesianer. Außerdem bestünden in dem Vielvölkerstaat noch immer nicht hinnehmbare Einschränkungen der Menschenrechte. „Um in hohe Ämter und Machtpositionen zu gelangen, muss man immer noch der Volksgruppe der Birmanen angehören und zusätzlich Buddhist sein“, so Erzbischof Bo.

(pm 18.06.13 sib)









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