Ägypten: Christliche Lehrerin wegen Blasphemie verurteilt
Eine 24-jährige koptische Grundschullehrerin ist am Dienstag wegen angeblicher Blasphemie
zu einer hohen Geldstrafe von rund 10.000 Euro verurteilt worden. Die Koptin Demiana
Ebeid Abdelnour war von drei Schülern einer Grundschule in Luxor beschuldigt worden,
in ihrem Unterricht über die Geschichte der Weltreligionen den Islam und den Propheten
Mohammed beleidigt zu haben. Die Grundschullehrerin wurde nach Angaben der Internationalen
Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) vom Unterricht suspendiert und musste sich
zunächst vor drei Untersuchungsausschüssen verantworten. Die Eltern der drei Schüler
warfen der Lehrerin vor, den ehemaligen koptischen Papst Schenouda mit dem Propheten
Mohammed verglichen zu haben und jedes Mal, wenn sie den Namen Mohammed erwähnte,
ihre Hand auf ihren Magen oder ihren Hals zu legen. Die Beschuldigte wies alle Vorwürfe
zurück und wurde von allen Untersuchungsausschüssen freigesprochen. Nach Angaben der
Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte hat nun das Gericht im oberägyptischen
Luxor „sowohl während des Verfahrens als auch im Strafmaß das ägyptische Recht grob
missachtet“.