Liechtenstein: Regierung und Nuntius wollen am Konkordat festhalten
Liechtensteins Regierungschef Adrian Hasler und der Päpstliche Nuntius für die Schweiz
und für Liechtenstein, Erzbischof Diego Causero, wollen am Konkordat festhalten. Dies
berichtete das Online-Portal „Südostschweiz“ am Dienstag. Hasler und Causero waren
zu einem Gespräch über die Neuregelung des Verhältnisses von Staat und Kirche zusammengekommen.
Für den Regierungschef sei das Gespräch mit dem Nuntius sehr informativ gewesen, so
das Online-Portal. Gemäß Regierungsangaben stehen die Gesprächsteilnehmer hinter dem
eingeschlagenen Weg der Trennung von Kirche und Staat und wollen auch am Text des
Konkordats festhalten. Die im Abkommenstext festgelegten Inhalte seien eine solide
Grundlage für die künftigen Beziehungen. Sobald die Detailverhandlungen mit der Gemeinde
abgeschlossen seien, soll es zu einer Unterzeichnung kommen.
Beim Konkordat
zwischen dem Fürstentum und Heiligen Stuhl handelt es sich um ein Abkommen, welches
Vermögensfragen zum Inhalt hat: Kirchen, Kapellen, Pfarrhäuser und Friedhöfe. Insgesamt
basiert die Neuregelung des Verhältnisses des Staats zur katholischen Kirche auf drei
Punkten. Das Konkordat ist eines davon. Ein zweiter Punkt ist das bereits vom Parlament
verabschiedete Gesetz über die Religionsgemeinschaften. Im dritten Punkt geht es um
eine Verfassungsrevision, mit der die katholische Kirche ihre privilegierte Stellung
als Landeskirche verliert. Das Erzbistum Vaduz wird vom Erzbischof Wolfgang Haas geleitet. Im
Herbst will die Regierung dem Parlament das Konkordat und die Verfassungsrevision
vorlegen.