Nord-/Südkorea: Friedensverantwortung liegt in der Hand aller
Nach langer Funkstille gibt es zwischen Nord- und Südkorea wieder Gesprächsbereitschaft:
Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche wollen sich die beiden Länder in Seoul zu
Verhandlungen auf Regierungsebene treffen, um wirtschaftliche und humanitäre Fragen
zu klären. Das gab das südkoreanische Vereinigungsministerium an diesem Montag bekannt.
Beide Parteien hatten sich im Grenzort Panmunjon nach einem 17-stündigen Verhandlungsmarathon
an diesem Wochenende zu den Spitzengesprächen durchgerungen. Welche Rolle die internationale
ökumenische Gemeinschaft dabei spielen könnte, dass Nord- und Südkorea wieder zum
Frieden finden, darüber hat Radio Vatikan mit dem Koreanischen Botschafter am Heiligen
Stuhl Thomas Hong-Soon Han gesprochen.
„Ich würde sagen, dass die christlichen
Religionen moralische Unterstützung bieten können. Sie sind immer eine Unterstützung
für den Frieden, weil Christus unser Frieden ist. Wir erwarten diese moralische Unterstützung
auch aufgrund der Sensibilisierung der internationalen Öffentlichkeit: Ein konkretes
Zeichen, dass zur nuklearen Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel führt. Ohne die
Bereitschaft zur nuklearen Abrüstung in Nordkorea können die Friedensverhandlungen
auf der koreanischen Halbinsel nicht weitergehen.“
Damit die Verhandlungen
gelingen, und das gespaltene Korea wieder zum Frieden finden kann, seien Waffen auf
jeden Fall der falsche Weg:
„Viel mehr sollten wir beten, denn der Herr
ist der Friedensfürst. Frieden kann nicht mit Waffen garantiert werden: Der Frieden
muss durch den Dialog gewonnen werden. Alle müssen davon überzeugt sein, dass der
Frieden in der Verantwortung von allen liegt, und für alle ist.“