„Gott ist reine Barmherzigkeit“:
Das ist von Anfang an ein Leitmotiv im Pontifikat von Papst Franziskus. Auch an diesem
Sonntag kam er, beim Angelusgebet, darauf zurück. Dabei ging er vom Herz-Jesu-Fest
aus, das die Kirche am letzten Freitag gefeiert hat.
„Die Volksfrömmigkeit
schätzt die Symbole sehr hoch, und das Herz Jesu ist das Symbol schlechthin für die
Barmherzigkeit Gottes; aber es ist kein imaginäres, sondern ein wirkliches Symbol.
Es repräsentiert das Zentrum, die Quelle, aus der das Heil für die ganze Menschheit
hervorgesprudelt ist.“
Papst Franziskus bezog sich auch auf das Evangelium
von diesem Sonntag. Darin schildert Lukas, wie Jesus aus Mitleid den einzigen Sohn
einer Witwe in Nain wieder zum Leben erweckt.
„Die Barmherzigkeit Gottes ist
nicht nur Gefühl, nein – sie ist eine Kraft, die Leben gibt, die den Menschen wiederaufrichtet!
Das sagt uns auch das Evangelium von diesem Sonntag. Das Mitgefühl, das Jesus für
die Witwe von Nain empfindet, ist die Liebe Gottes zum Menschen, die Barmherzigkeit:
die Haltung also, die Gott gegenüber dem Elend, dem Leiden und der Angst des Menschen
gegenüber einnimmt. Der biblische Ausdruck „Mitgefühl“ erinnert an das, was eine Mutter
fühlt, wenn ihre Kinder Schmerzen haben. So liebt uns Gott, wie die Schrift bezeugt.“
Und
der Papst fuhrt fort:
„Das Erbarmen Gottes gibt dem Menschen Leben, es erweckt
ihn vom Tod. Der Herr sieht immer voller Barmherzigkeit auf uns und erwartet uns.
Haben wir keine Angst, uns ihm zu nähern! Er hat ein barmherziges Herz! Wenn wir ihm
unsere inneren Wunden, unsere Sünden zeigen, dann vergibt er uns immer. Er ist reine
Barmherzigkeit!“