Jeder Christ lebt kleine und größere Götzendienste, aber der Weg zu Gott führt allein
über die ausschließliche Liebe. Das betonte Papst Franziskus an diesem Donnerstag
in seiner Predigt während der Morgenmesse. Er begann seine Predigt, indem er auf die
Frage des frommen Schriftgelehrten des Evangeliums einging, welches denn das wichtigste
der Gebote sei, eine vielleicht nicht so unschuldige Frage, wie sie im ersten Augenblick
scheine: Man wollte Jesus auf die Probe stellen. Die Antwort Jesu wird vom Schriftgelehrten
gut geheißen, was Jesus wiederum mit einem „Du bist nicht weit entfernt vom Himmelreich“
kommentiert. Übersetzt hieße das: „Du kennst dich mit der Theorie gut aus, aber zum
Reich Gottes hast du noch Distanz.“ Er müsse seine Theorie noch in Lebenswirklichkeit
umsetzen.
„Es reicht nicht, zu sagen ,Aber ich glaube an Gott, den Einzigen‘.
Das ist alles ganz gut, aber wie lebst du das dann auf dem Lebensweg? Wie können wir
einerseits sagen, ,Der Herr ist ein einziger Gott, es gibt keinen anderen‘, aber gleichzeitig
so leben, als wäre er nicht der einzige Gott und als gäbe es andere Gottheiten für
uns. Hier ist die Gefahr des Götzendienstes: Ein Götzendienst, der mit dem Geist der
Welt zu uns kommt. Jesus war hier sehr klar: Nein zum Geist der Welt.“
Dieser
Götzendienst, so fuhr Papst Franziskus fort – ist subtil. Jeder von uns habe solche
verborgenen Götzendienste. Um nicht weit entfernt zu sein vom Reich Gottes, müsse
man Sie als diese erkennen.
„Dieser verborgene Götzendienst bewirkt, dass
wir nicht treu in der Liebe sind. Der Apostel Jakobus nennt es ,Ehebruch‘, wenn er
davon spricht, dass wer Freund der Welt ist, Feind Gottes ist. Warum? Weil wer ,Freund‘
der Welt ist, nicht treu zur Liebe Gottes ist! Der Weg, um nicht weit weg zu sein,
um dem Reich Gottes näher zu kommen, auf es zuzugehen, ist ein Weg der Treue, der
ehelichen Treue ähnlich.“