Das Parlament in Budapest hat die Abstimmung über das sogenannte Kirchengesetz verschoben.
Bei dem Gesetz geht es um die Anerkennung für Kirchen und Religionsgemeinschaften.
Laut dem Vorsitzenden des parlamentarischen Ausschusses für die Kirchen, Tamas Lukacs
(Christdemokraten/KDNP), müssten noch mit mindestens vier Kirchen Gespräche geführt
werden, um deren Rechtstellung zu regeln. In Ungarn sind zurzeit 30 Religionsgemeinschaften
durch Parlamentsabstimmung staatlich anerkannt; eine europaweit einmalige Regelung.
Hintergrund der Verschiebung der Abstimmung dürfte nach Meinungen von Beobachtern
sein, dass die Regierung einem erneuten abschlägigen Urteil des Verfassungsgerichts
vorbeugen wollte. Die Verfassungsrichter hatten das Kirchengesetz zuletzt bereits
gekippt, weil wesentliche Veränderungen im Antrag erst in letzter Minute - und nach
der Diskussion - eingereicht wurden, so dass die Abstimmung nicht mehr jene Version
betraf, über die auch diskutiert worden war.