Griechenland: Moskauer Patriarch erhält höchsten Orden
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat von Präsident Karolos Papoulios den
höchsten griechischen Orden, das Goldene Verdienstkreuz, erhalten. Bis Freitag besucht
Kyrill Griechenland. Bereits vor seinem Eintreffen dort sagte er, seine Kirche stehe
den griechischen Glaubensgeschwistern in ihrer gegenwärtigen Notlage zur Seite. In
russischen Kirchen wird für die orthodoxen Gläubigen in Griechenland gesammelt; das
Moskauer Patriarchat organisiert außerdem Pilgerfahrten und Tourismus mit religiösen
Schwerpunkten nach Griechenland.
Staat und Kirche in Russland Angesprochen
auf ein vielleicht zu enges Zusammenspiel von Kirche und Staat im heutigen Russland
machte der Moskauer Patriarch unmissverständlich klar, dass es eine rein russische
Angelegenheit sei, die Beziehungen zwischen der Orthodoxie und dem neuen, postkommunistischen
Russland festzulegen. In diesem Punkt halte er es für unzulässig, von außen Belehrungen
zu erteilen. Das Werk der „geistlichen Wiedergeburt“ Russlands bleibe säkular-antichristlichen
Kritikern unverständlich.
Hilarion für „Konsultationsrat“ Den
Besuch seines Patriarchen in Athen, der sich in dieser Woche noch auf ganz Griechenland
ausdehnen wird, nutzte auch der „Zweite Mann“ der russischen Kirche, Metropolit Hilarion
Alfejew, um zu aktuellen Fragen der Gesamtorthodoxie Stellung zu nehmen. Vor allem
regte er die Schaffung eines ständigen „Konsultationsrats“ der beiden orthodoxen Führungspatriarchate
von Konstantinopel und Moskau an. Das würde allen Orthodoxen zugutekommen.
Zudem
warf der Leiter des Außenamts der russischen Kirche der EU eine „christenfeindliche
Politik“ vor. Zu ihr gehöre die Einführung von zivilen Eheschließungen für homosexuelle
Paare. Diese Praxis, meinte er, trete alle christlichen Werte von Ehe und Familie
provokativ mit Füßen.