D: Eucharistischer Kongress in Dialogprozess eingebettet
Am Mittwochabend wird
mit einem großen Freiluftgottesdienst und einer Prozession in Köln der Nationale Eucharistische
Kongress eröffnet. Für das fünftägige Glaubensfest werden mittlerweile bis zu 50.000
Teilnehmer erwartet; das ist nach der zunächst schleppenden Anmeldephase ein großer
Erfolg für die Veranstalter. Der Kongress bettet sich ein in den Dialogprozess der
Deutschen Bischofskonferenz: In Podiumsdiskussionen und Vorträgen sollen aktuelle
theologische und sozialethische Themen angesprochen werden; zahlreiche deutsche Bischöfe
nehmen an den verschiedenen Veranstaltungen und Diskussionsrunden teil. Auch Vertreter
der Weltkirche werden erwartet, unter ihnen vor allem Kurienkardinal Paul Josef Cordes,
der durch Papst Franziskus zum päpstlichen Sondergesandten für diese Gelegenheit bestimmt
wurde.
Im Mittelpunkt des Kongresses steht die Eucharistie, das für den katholischen
Glauben zentrale Sakrament. Nach dem Wunsch des gastgebenden Kardinals Joachim Meisner
soll das Treffen dazu beitragen, die zentrale Bedeutung der Liturgie, des Gottesdienstes
und der Messfeier für das Leben der Christen und die Gemeinschaft der Kirche wieder
verstärkt ins Bewusstsein zu heben. Auch Ökumene-Akzente werden im Programm gesetzt:
mit Podiumsdiskussionen und Glaubensfesten, wie beispielsweise mit einer ökumenischen
Vesper im Kölner Dom am Donnerstagabend.
Rund 800 Veranstaltungen sind im
Rahmen des Eucharistischen Kongresses geplant, darunter Glaubensgespräche und Gottesdienste
im Dom und in den Kölner Kirchen, Anbetungen und Beichtgelegenheiten, Katechesen,
verschiedene Bühnenprogramme und Konzerte – unter anderem in der größten Veranstaltungshalle
Kölns mit einem Fassungsvermögen von circa 16.000 Besuchern. Eine eindrucksvolle Lichtinstallation
lässt den Innenraum des Kölner Doms jeden Abend ab 22 Uhr in einem ungewohnten Licht
erstrahlen.
Am Sonntag endet der Kongress mit einem großen Abschlussgottesdienst
im Rhein-Energie-Stadion. Das gute Wetter, das momentan über der Rheinmetropole strahlt,
lässt die Hoffnungen der Veranstalter steigen, dass noch weit mehr als die bislang
angemeldeten Besucher den Weg nach Köln finden werden. Die Stadt füllt sich bereits
mit Teilnehmern aus allen Teilen Deutschlands. In der Innenstadt sind bereits vor
der Eröffnung viele Gesangsgruppen sowie junge und ältere Besucher eingetroffen, die
die verschiedensten Rahmenveranstaltungen besuchen und sich an den Informationsständen
mit dem umfangreichen Programm vertraut machen.
Letzter Eucharistischer
Kongress auf deutschem Boden im Jahr 1960 In der katholischen Kirche haben
die internationalen und - wie in Köln - die nationalen Eucharistischen Kongresse eine
132-jährige Geschichte. Das erste Treffen fand im französischen Lille statt. In Frankreich
war eine geistliche Bewegung entstanden, die Christus und die eucharistische Frömmigkeit
in den Mittelpunkt rückte. Zu diesem Zweck entstanden damals zahlreiche Kongregationen
und Vereinigungen, die eine Erneuerung der Kirche durch die Präsenz von Christus in
der Gesellschaft fördern wollten. Der letzte Eucharistische Kongress auf deutschem
Boden – in diesem Fall handelte es sich um einen Weltkongress - fand im Jahr 1960
in München statt.