Österreich: Religion nicht aus der Öffentlichkeit verdrängen
„Eine Kleingruppe darf nicht eine Gesamtgesellschaft zwingen, mehrheitlich präsente
Religion aus der Öffentlichkeit zu verdrängen.“ Mit diesen Worten verteidigte der
Grazer Bischof Egon Kapellari die Präsenz von Kruzifixen in Klassenzimmern. Nach Logik
solcher Forderungen „müsste man alle religiösen Zeichen, die heute oder morgen irgendjemandem
widerstreben, aus dem öffentlichen Raum verdrängen“, so der Bischof im Interview mit
der Zeitschrift „Fazit“. Zugleich sieht er die Notwendigkeit innerhalb der katholischen
Kirche, immer wieder darauf hinzuweisen, was sie als „Großmacht der Barmherzigkeit“,
so Kapellari, und die Religionen insgesamt konkret für die Gesamtgesellschaft leisteten.
Zwar sei Religion „einerseits zutiefst persönlich und individuell“, so Kapellari wörtlich,
gleichwohl „gestaltet sie immer auch die ganze Gesellschaft, den öffentlichen Raum.“