Österreich: Kirche gegen Adoptionsrecht für homosexuelle Paare
Das „Spannungsverhältnis zwischen Männlichem und Weiblichem“ sei essentiell für das
Kindeswohl. So zitiert die Tageszeitung „Die Presse“ St. Pöltens Bischof Klaus Küng
am heutigen „Tag des Kindes“, an dem Küng die aktuelle Debatte um das Adoptionsrecht
für homosexuelle Paare aufgreift. Kinder bräuchten Vater und Mutter, weshalb es nicht
„fair gegenüber dem Kind“ sei, per Gesetz eine Situation zu schaffen, „in der ein
adoptiertes Kind dauerhaft mit zwei Frauen oder zwei Männern als „Eltern“ lebt“, so
der Bischof.
Hintergrund seiner Äußerung ist ein derzeit laufendes Gesetzesverfahren,
das nach einer Rüge des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) die Adoption
für homosexuelle Paare ab Juli ermöglichen soll. Im Februar hatten 17 Richter der
Großen Kammer des EGMR die derzeitige Rechtslage kritisiert: Hinsichtlich des Adoptionsrechtes
würden homosexuelle Paare aufgrund ihrer Sexualität im Vergleich zu unverheirateten
heterosexuellen Paaren ungerecht behandelt. Dazu äußerte sich die Österreichische
Bischofskonferenz bereits in einer gemeinsamen Stellungnahme: Die vom EGMR festgestellte
Ungleichbehandlung könne nur dadurch beseitigt werden, „dass die Möglichkeit der Adoption
minderjähriger Kinder fortan nur für verheiratete Ehepaare vorgesehen wird.“