2013-06-03 14:52:54

Eucharistische Anbetung mit Franziskus: Aufruf gegen neue Formen der Sklaverei


RealAudioMP3 Am Sonntag war die Weltkirche für eine Stunde lang im Gebet vereint: Bei der ersten, zeitgleichen Eucharistischen Anbetung. Rund um den Erdball schlossen sich Katholiken um 17 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit in Kathedralen, Kirchen und Klöstern zum Gebet zusammen. Für die Gläubigen der südkoreanischen Hauptstadt Seoul bedeutete das - aufgrund der Zeitverschiebung – mitten in der Nacht aufzustehen. Papst Franziskus leitete die eucharistische Anbetung im Petersdom, an der katholische Kirchen aus mehr als 70 Ländern teilnahmen. Auch in Deutschland, Österreich und in der Schweiz waren zahlreiche Bistümer dabei. Wie viele Menschen sich insgesamt an dem Gebet beteiligten, darüber liegen dem Vatikan bisher keine Angaben vor.

Die Aktion unter dem Motto „Ein einziger Herr, ein einziger Glaube“ war einer der Höhepunkte im von Benedikt XVI. ausgerufenen „Jahres des Glaubens“, das in diesem Jahr begangen wird und an das zweite Vatikanische Konzil vor genau 50 Jahren erinnert. Die Eucharistische Anbetung hatte der Päpstliche Rat für die Neuevangelisierung unter Leitung von Erzbischof Rino Fisichella organisiert. Fisichella bezeichnete die Gebetsstunde als ein „historisches Zeugnis für die weltweite katholische Einheit“.

Franziskus rief besonders zum Gebet für diejenigen Menschen auf, die „unter den neuen Formen von Sklaverei leiden, für die Opfer von Kriegen, von Menschen- und Drogenhandel, für die Kinder und Frauen, die unterschiedlichen Formen von Gewalt ausgesetzt sind“. Zu Beginn des Gottesdienstes im Petersdom wurde eine Monstranz mit der geweihten Hostie aus der Sakramentskapelle zum Papstaltar getragen. Es folgten Schriftlesungen und von Harfenmusik begleitete Gebete sowie Fürbitten und stille Momente.

Radio Vatikan hat einige der teilnehmenden italienischen Gläubigen gefragt, wie sie diese besondere Gebetstunde erlebt haben:

„Ich denke, dass dieser Moment des weltweiten Gebetes, den der Papst sich gewünscht hat, ein riesiges Geschenk ist. Dass alle Christen weltweit hier vor den Herrn treten ist eine schöne Botschaft und jeder von uns sollte diesen Schatz in seinen Alltag mitnehmen, auf die Arbeit genauso wie in die Gemeinde. - Wir spüren den Glauben, wir sind verbunden mit dem Herrn, mit seiner Gnade und so ist er immer bei uns. - Ich finde, die Eucharistische Anbetung ist für uns Christen so, wie das Benzin für den Motor eines Autos. Ohne diese Kraft könnten wir nicht barmherzig handeln, den nächsten Lieben. In der Anbetung des Allerheiligsten zu verharren gibt uns Kraft, die wir dann an andere weitergeben können. - Ich teile ein Stück meiner Zeit mit dem Herrn, der meinem Leben einen Sinn gibt. Das ist ein sehr intensiver Moment, ein Moment der Liebe. Wir sind in seiner Hand, mit all unseren Sorgen, Problemen und Schwächen, die wir in unserem Leben haben.“

Der Bischof von Apucarana in Brasilien, Celso Antônio Marchiori erklärte, dass die Eucharistische Anbetung in seiner Heimat schon immer eine große Bedeutung hat:

„In Spanien gibt es eine sehr starke Tradition der Verehrung des Altarssakraments: Wir haben zum Beispiel die berühmten Prozessionen von Toledo, die auch weiterhin am Donnerstag des Fronleichnams stattfinden und nicht etwa am Sonntag darauf. Und auch in den kleinsten Dörfern findet bis heute die Fronleichnams-Prozession statt. Man kann sagen, die spanische Kirche ist seit jeher auf wenige, aber essentielle Punkte spezialisiert: Maria, die Eucharistie, der Papst. Und das prägt auch die Länder Lateinamerikas, an die Spanien den Glauben übermittelt hat.“

Papst Franziskus, der ja selbst aus Lateinamerika kommt, richtete seinen intensiven Blick während der Anbetung die ganze Zeit fest auf die Monstranz. Am Ende der Anbetung nahm er sie in beide Hände und segnete alle Anwesenden mit dem Heiligen Sakrament.

(rv/kna/reuters/ansa 03.06.2013 pr/sta)







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