Indonesien: Umstrittene Ehrung für den Präsidenten
Präsident Susilo Bambang Yudhoyono hat in New York den Preis einer interreligiösen
US-Stiftung entgegengenommen. Dabei kam es zu Protesten zahlreicher, auch katholischer,
Religionsvertreter und Menschenrechtler. Der Rabbiner Arthur Schneier erklärte in
New York, der Preis sei als Ermunterung an Yudhoyono gedacht, sich stärker für Religionsfrieden
in Indonesien zu engagieren. Der Präsident selbst ging auf die Kontroverse nicht ein.
Indonesien ist ein säkularer Staat; unter den Einwohnern sind 210 Millionen Muslime.
Viele werfen Yudhoyonos Regierung vor, nichts gegen wachsende Diskriminierung von
religiösen Minderheiten, darunter den Christen, zu tun, sondern sie durch Gesetzesinitiativen
vielmehr noch zu verschärfen. Die Zahl von Übergriffen mit religiösen Motiven ist
nach Angaben von „Human Rights Watch“ von 216 im Jahr 2010 auf 264 im letzten Jahr
gestiegen.