Papst: „Einige denken, dass Christusnachfolge Karriere bedeutet“
Was hat man davon,
Jesus nachzufolgen? Auf diese indirekte Frage der Apostel an den Herrn ging Papst
Franziskus an diesem Dienstag in seiner Predigt während der Morgenmesse ein. „Viele
gute Dinge, aber unter Verfolgungen, so lautet die Antwort von Papst Franziskus. Der
Weg eines Christen sei immer der des Kreuzes. „Wenn ein Christ keine Schwierigkeiten
hat, wenn alles gut geht, alles schön ist, dann stimmt etwas nicht“. Es könne sein,
dass dieser Christ dann der Versuchung erlegen sei, zu sehr „Freund der Welt, der
Weltlichkeit“ zu sein. Das könne sich im Leben des Christen so ausdrücken:
„Jesus
nachfolgen, aber nur bis zu einem gewissen Punkt; Jesus nachfolgen als Teil der Kultur:
Ich bin Christ, es ist Teil meiner Kultur. (…) Wenn man Jesus als Teil der Kultur
folgt, dann nutzt man diesen Weg, um nach oben zu kommen, um mehr Macht zu bekommen.
Die Geschichte der Kirche ist voll davon, angefangen von einigen römischen Kaisern
und dann vielen Regierenden, nicht wahr? Und ebenfalls einige – ich will nicht ‚viele’
sagen, sondern nur ‚einige’ – Priester und Bischöfe, oder? Einige denken, dass die
Nachfolge Jesu heißt, Karriere zu machen.“
Man könne das Kreuz nicht vom
Weg Jesu wegnehmen, so der Papst. Deswegen sei die Antwort auf die indirekte Frage
des Petrus „was aber erhalten wir?“ der Hinweis auf Verfolgung. Die Welt dulde diese
Art Zeugnis aber nicht. Das Hundertfache erhalten – diese Worte Jesu würden auf das
Innerweltliche reduziert:
„Denkt nur an Mutter Teresa: Was sagt der Geist
der Welt über Mutter Teresa? ‚Ah, die selige Teresa ist eine wunderbare Frau, sie
hat anderen so viel Gutes getan …’. Aber die Welt sagt niemals, dass die selige Teresa
jeden Tag angebetet hat. Niemals! Sie reduziert das christliche Tun auf das soziale
Gutmenschentum.“
Man erhalte aber nicht dieses Hundertfache in der Welt,
Anerkennung, Karriere, Bewunderung, sondern allein in der Nachfolge Jesu, und das
bedeute eben Leiden.
„Aber das ist etwas Schönes, denn er lässt uns niemals
allein. Niemals. Er ist immer bei uns. So sei es.”