Kardinal Koch: Suche nach Einheit Pflicht und nicht Kür
Die Suche nach der Einheit der Christen ist „nicht Kür, sondern Pflicht“. Das betonte
der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch, am Wochenende. Er
forderte am Samstag in Ochsenhausen eine „liebenswürdige Hartnäckigkeit und eine hartnäckige
Liebenswürdigkeit“ beim Ringen um das Zusammenwachsen der christlichen Konfessionen.
Der Schweizer Kurienkardinal sprach bei der Mitgliederversammlung des ökumenischen
Zusammenschlusses „Unita die Cristiani“. Der 2001 gegründete Verein hat rund 300 Mitglieder
und unterstützt Initiativen zur Förderung der Einheit der Christen. Koch ist seit
Samstag Prokurator von „Unita dei Cristiani“. Er folgt damit auf Kardinal Walter Kasper,
der sein Vorgänger in Rom als Chef des Einheitsrates war.
Während eines Gottesdienstes
betonte Koch, der entscheidende theologische Unterschied des christlichen Glaubens
im Vergleich zu Judentum und Islam bestehe im Bekenntnis eines dreifaltigen Gottes.
Im interreligiösen Dialog gelte es, „diesen Edelstein unseres Glaubens neu zum Funkeln
zu bringen“. Das Christentum der Zukunft sei der Glaube an einen dreifaltigen Gott,
„oder es wird nicht sein“.
Kasper betonte in einer Ansprache, mit dem Pontifikat
von Papst Franziskus gebe es neue Hoffnung für die Ökumene; sie stehe am Anfang einer
neuen Phase. Wichtig sei, dass in den Menschen die Sehnsucht nach der Einheit wach
geblieben sei.