Das im US-Bundesstaat Oregon angeblich erstmals geglückte Experiment, menschliche
Stammzellen durch Klonen zu erzeugen, ist „nicht nur ethisch bedenklich, sondern auch
medizinisch überflüssig“: Darauf hat Enrique Prat, Bioethiker und Geschäftsführer
des kirchlichen Instituts für medizinische Anthropologie und Bioethik, in einem Gastkommentar
für die Freitag-Ausgabe der Zeitung „der Standard“ hingewiesen. Das US-Forscherteam
habe ungeachtet besserer Methoden für Stammzell-Gewinnung zu therapeutischen Zwecken
an einer „überflüssigen Technik“ weitergeforscht. Diese habe noch dazu eine „bedrohliche
Kehrseite“ - die Ermöglichung des reproduktiven Klonens, so Prat. „Das Machbare hat
hier die Grenze des Vernünftigen überschritten“, sagte er wörtlich. Reproduktives
Klonen sei zwar bereits in vielen Ländern verboten, manche wollten aber statt eines
klaren Verbots nur eine differenzierende Regel zwischen „gutem Klonen“ und „bösem
Klonen“. Für Prat stellt sich die Frage, um welchen Preis hier noch eine Türe offen
gelassen werde. Er nannte es an der Zeit, „an die internationale politische Vernunft
zu appellieren und endlich weltweit und für alle verbindlich das Klonen von Menschen
zu verbieten.“