Vielfalt ist gottgewollte Chance und Bereicherung der Menschen, die Nivellierung von
Pluralität und damit ein gesellschaftlicher Einheitsbrei können nicht erstrebenswert
sein: Das sagte Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München-Freising am Dienstagabend
bei den 17. Pfingstgesprächen, die von der oberösterreichischen Volkspartei (ÖVP)
im Stift Reichersberg veranstaltet werden. Themenschwerpunkt der diesjährigen Pfingstgespräche:
Migration und Integration. „Vielfalt ist nicht beängstigend. Eine Kultur der Integration
muss eine Kultur des Friedens sein“, so Kardinal Marx wörtlich. Integration bedeutet
für den Kardinal, dass die Gesellschaft allen Menschen Perspektiven zu eröffnen vermag.
Vor Vielfalt, etwa auch vor unterschiedlichen sexuellen Orientierungen der Menschen,
solle man nicht zurückschrecken. Integration habe auch damit zu tun, Menschen in ihrer
Fähigkeit zu bestärken, „mit Vielfalt konstruktiv umzugehen“. Aus christlicher Perspektive
sei gerade die Gottebenbildlichkeit des Menschen der Grund und Boden für eine Bejahung
des Einzelnen in seiner jeweiligen Einzigartigkeit.