Österreich: Globalisierung als Chance für die Kirche
Die Globalisierung ist eine große Chance für die katholische Kirche. Das sagt laut
Nachrichtenagentur Kathpress der Politikwissenschaftler Anton Pelinka. In einem Beitrag
für die Zeitschrift „Info Europa“ weist er darauf hin, dass die Kirche, weil sie nicht
an einen geographischen Raum gebunden sei, ein großes Angebot mache. Das bedeute auch
Vorteile gegenüber den national strukturierten Kirchen der Orthodoxie und des Protestantismus,
so Pelinka.
Als Hemmschuh bezeichnete der an der Central European University
in Budapest lehrende Forscher jedoch den Strukturkonservatismus der katholischen Kirche,
der sie - wie Kurt Tucholsky bemerkt habe - dem Zeitgeist hinterherlaufen lasse, ohne
ihn jemals einzuholen. Die katholische Kirche sei freilich „unvermeidlich in eine
Dialektik zwischen globalem Anspruch und Zugeständnissen an regionale Besonderheiten
hineingeworfen“. Ihre Ortskirchen genössen zwar oft großen pastoralen Spielraum -
etwa im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen -, nützten diesen jedoch manchmal
für Irrwege wie den „katholisch geprägten kroatischen Nationalismus“.