Patriarch Bartholomaios I. und der gesamte Heilige Synod haben gemeinsam eine Enzyklika
an „die Mächtigen“ erlassen mit einem Appell „die grundlegenden Menschenrechte dieser
Christen auf Leben, Ehre, Würde und Besitz zu gewährleisten.“ Dies berichtet die Stiftung
Pro Oriente am Dienstag. In Erinnerung an das von Konstantin vor 1.700 Jahren verabschiedete
Mailänder Edikt gedachte die orthodoxe Kirche von Konstantinopel der aktuellen Situation
der christlichen Bevölkerung besonders im Nahen Osten. Intoleranz, religiöser Fanatismus
und Fundamentalismus dominierten auch in vielen anderen Teilen der Welt, so dass „das
Mailänder Dekret auch heute noch aktuell ist“. Trotz aller Fortschritte in den Wissenschaften
und den Entdeckungen sei die Welt „noch nicht zur höheren Einsicht und Annahme der
Religionsfreiheit“ fortgeschritten, bedauern die Unterzeichner der Enzyklika.
Bereits
am Freitag hatte Bartholomaios I. anlässlich des Jubiläums des Mailänder Dekretes
ein Symposium in Istanbul einberufen, an dem auch der Rat der katholischen Bischofskonferenzen
(CCEE) beteiligt war. Die „grundlegenden Menschenrechte“ – eigentlich „Werte der Kirche“
– habe Konstantin als einzig möglichen Weg der Sicherung von Frieden und Fortschritt
erkannt, so der Patriarch in seiner Ansprache. In der Abschlusserklärung des Symposiums
bekennen sich die katholische und orthodoxe Kirche zur Religionsfreiheit „als ein
wertvolles Fundament und heilige Eingebung“, die ihrer Soziallehre und Rechtsordnung
zugrunde liege.