Israel hat die Bewilligung für den Besuch einer Delegation der UNESCO von historischen
Stätten in der Altstadt von Jerusalem widerrufen. Das geht aus einem Bericht des Schweizer
Wochenmagazins „Tachles“ hervor. Die Inspektion der „Kulturagentur“ der Uno hätte
am Montag beginnen sollen. Eine hochrangige Persönlichkeit des Außenministeriums habe
erklärt, die Visite sei verschoben worden, um eine „Politisierung“ der Angelegenheit
zu vermeiden. Ende April waren die Palästinenserbehörden und die UNESCO sich darin
einig geworden, dass fünf als antiisraelisch empfundene Resolutionen von der Tagesordnung
der Agentur entfernt werden würden. Im Gegenzug erteilte Israel seine Zustimmung für
einen Besuch der Delegation in der Altstadt. Dabei sollten einige historische Stätten
untersucht werden, die sich in einem Prozess der Restaurierung und Bewahrung befinden.
Das israelische Außenministerium erhielt jedoch Hinweise, wonach die Palästinensische
Behörde, heute ein Vollmitglied der UNESCO, versuchen würde, dem Besuch eine politische
Dimension zu verleihen. Im Gegensatz zu den Vereinbarungen sollten die Mitglieder
der Delegation auch auf den Tempelberg geführt werden, so der Vorwurf von israelischer
Seite. Ein neues Datum wurde noch nicht bestimmt, doch dürfte damit zu rechnen sein,
dass die Visite bestenfalls in einigen Monaten erfolgen wird.