Vatikangendarmerie: Papst hat Verständnis für Sicherheitsmaßnahmen
Zwar ist die Nähe des Papstes zu den Ärmsten und Schwächsten allseits sehr geschätzt,
für den Sicherheitsdienst des Papstes bringt seine Volksnähe allerdings erhöhte Herausforderungen
mit sich. Wie das konkret aussieht, erklärte der Kommandant der vatikanischen Gendamerie,
Domenico Giani, in einem Interview mit dem italienischen Polizeiorgan „Polizia Moderna“
an diesem Sonntag. Er führte aus, dass die Mobilität des Papstes „eine intensive Präventionsarbeit“
bedinge, die beispielsweise in Einlasskontrollen vor großen Veranstaltungen bestehe.
Diese werden gemeinschaftlich mit dem zuständigen Inspektorat der römischen Polizei
sowie mit Kollegen in den bereisten Ländern durchgeführt. Der Papst sei vor seiner
Wahl zwar gewohnt gewesen, sich frei zu bewegen und beispielsweise selbständig die
U-Bahn zu nutzen, doch er habe auch Verständnis dafür gezeigt, dass die verschärften
Sicherheitsmaßnahmen zu seiner neuen Position gehörten.
Die Gendamerie ist
die Polizeibehörde des Vatikanstaates, ihr Kommandant steht gleichzeitig der Feuerwehr
sowie dem Sicherheitsapparat und dem Zivilschutz vor. Kritische Situationen, so der
Kommandant, ergäben sich nicht so sehr aufgrund von Attentätern, die den Papst verletzen
wollten, sondern durch Menschen, die dem Papst auf übertriebene Weise ihre Zuneigung
zeigen wollten. Doch in der Regel gelänge es, diese Situationen auf positive Weise
zu lösen, erklärt der Kommandant. Seit 2008 ist die vatikanische Gendarmerie auch
Mitglied der internationalen Polizeibehörde Interpol. Dies bringe durch die kurzen
Kommunikationswege nicht nur Vorteile für die Vorbereitungen der Reisen des Papstes
in andere Länder, sondern auch für die rasche Bearbeitung beispielsweise von Entführungen
Geistlicher in Krisengebieten.