„Historisch, offen und herzlich“ haben chinesische Medien den Besuch des russisch-orthodoxen
Patriarchen bei Chinas Staatspräsidenten Xi Jinping genannt. Mit Kyrill I. empfing
China erstmals ein Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche. Der Patriarch soll nach
Jinpings Aussage künftig eine „größere Rolle“ in der Entwicklung zwischen Russland
und China spielen. Zwar betonte der Staatspräsident die nach wie vor geltende laizistische
Staatspolitik, doch sähe er im Kontakt zu Kyrill I. einen „wichtigen“ Beitrag, um
die politischen Beziehungen zu Russland zu verbessern.
Bei seinem Aufenthalt
in China, der an diesem Mittwoch endet, traf Kyrill außerdem auf Führer verschiedener
christlicher Gemeinden des Landes. Nach der Spaltung zwischen Russlands und Chinas
orthodoxer Kirche in den 1950er Jahren sehen sich die chinesischen Christen heute
führungslos der Schwierigkeit konfrontiert, im mehrheitlich atheistischen China ein
funktionierendes Glaubensleben zu führen. Daher hofft nicht nur Chinas Politik, sondern
auch die Christenheit des Landes, dass der Besuch des russischen Patriarchen Früchte
tragen mag.