Guatemala: 80 Jahre Haft für Ex-Diktator Efrain Rios Montt
80 Jahre Haft – 50 davon für Völkermord und 30 Jahre für Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
So lautet die Strafe, die das Gericht von Guatemala City am Freitag gegen Efrain Rios
Montt verhängt hat. Der Anklage zufolge sind unter der Diktatur des heute 86-Jährigen
mehr als 1.500 Angehörige der einheimischen Maya getötet worden, in denen Rios Montt
Unterstützer linker Rebellen gesehen hatte. 17 Monate regierte der Diktator in Guatemala,
bis er vom damaligen Verteidigungsminister im Jahr 1983 gestürzt wurde. Zeugen und
Opfer sprachen vor Gericht außerdem von Massenvergewaltigungen und Gräueltaten, die
von Rios Montts Soldaten verübt worden seien.
„Ich bin unschuldig“, beteuerte
der nun Verurteilte bis zuletzt. „Ich hatte niemals die Absicht, eine ethnische Gruppe
in Guatemala auszurotten. Ich habe niemals einen Völkermord befohlen.“ „Gerechtigkeit,
Gerechtigkeit“ jubelten dagegen die vielen versammelten Menschen vor dem Gericht.
Die Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchu sagte gegenüber der Nachrichtenagentur
reuters, sie sei glücklich über das Urteil, „weil der Genozid viele Jahre lang als
Lüge galt. Aber heute hat das Gericht die Wahrheit anerkannt.“