Die israelische Polizei hat Großmufti Mohammed Hussein wieder aus ihrem Gewahrsam
entlassen. Anlass für seine kurzzeitige Festnahme am Mittwoch waren Ausschreitungen
zwischen Muslimen und jüdischen Besuchern der Al-Aksa-Moschee am Vortag. In Jerusalem
ist Hussein verantwortlich für die muslimischen Heiligtümer. Die Gebetsstätte auf
dem Tempelberg gilt als drittheiligster Ort im Islam, weil hier der Überlieferung
nach der Prophet Mohammed in den Himmel aufgestiegen ist. Am Mittwoch sprach die palästinensische
Nachrichtenagentur Wafa daher von einer Provokation, als welche die Muslime den jüdischen
Besuch in der Moschee gewertet hatten und auf die sie mit Steinwürfen reagiert haben.
Polizeisprecher
Mickey Rosenfeld gab an, Hussein sei zu den „Unruhen und öffentlichen Störungen“ auf
dem Tempelberg sechs Stunden lang befragt worden. Man habe ihn verwarnt, eine Anzeige
sei nicht erhoben worden. Die Festnahme des Oberhauptes der Jerusalemer Muslime ist
nach Angaben der Nachrichtenagentur AP von palästinensischen Führern, darunter auch
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas, sowie vom Nachbarland Jordanien deutlich verurteilt
worden.