Kardinal Koch: Nicht immer Missverständnisse repetieren
Den „großen Beitrag von Papst Benedikt für den jüdisch-katholischen Dialog“ betonte
Kurienkardinal Kurt Koch im Gespräch mit dem Münchner Hilfswerk „Kirche in Not“. Nach
Einschätzung des vatikanischen Ökumene-Beauftragten habe das jüdisch-katholische Gespräch
während des Pontifikats von Benedikt XVI. keine Belastungen erfahren. Nach seinem
Amtsverzicht hätten nicht wenige Juden betont, dass die Beziehungen noch nie so gut
gewesen seien.
Dem habe auch die neuformulierte Karfreitagsfürbitte für die
außerordentliche Form des römischen Messritus keinen Abbruch getan. Vielmehr mache
sich diese die „endzeitliche Perspektive des Apostels Paulus zu eigen“, so der Präsident
des Päpstlichen Einheitsrates. Außerdem habe Benedikt XVI. im Fall Williamson „ehrlich“
zugestanden, dass es schwerwiegende Pannen gegeben habe. Nach Meinung des Kurienkardinals
habe es keinen Sinn, „immer wieder diese Missverständnisse zu repetieren“, statt zu
sehen, dass der emeritierte Papst das große Erbe seines Vorgängers Johannes Paul II.
weitergetragen und vertieft habe.