„Wer im Namen Gottes tötet, kennt Gott nicht“. Daran hat Kardinal John Onaiyekan,
der Erzbischof von Abuja, erinnert. In einer Messe anlässlich des 30. Jahrestages
seiner Bischofsweihe wandte sich der Kardinal entschieden gegen die Instrumentalisierung
von Religion: Religion als Instrument der Teilung und Gewalt im Namen des Glaubens
entsprächen nicht dem Christentum, so Onaiyekan, der sich auch an die politische Führung
seines Landes wandte: Niemand könne ein guter Regierender sein ohne die Werte der
Gerechtigkeit und der Gleichheit hochzuhalten und ohne Aufmerksamkeit für die Bedürftigen.
In Nigeria kam es am Wochenende derweil zu neuem Blutvergießen: Bei Zusammenstößen
zwischen Christen und Muslimen im zentralen Bundesstaat Taraba wurden laut Polizeiangaben
39 Menschen getötet und 30 Personen schwer verletzt, zahlreiche Häuser wurden angezündet.
Die Gewalt entflammte in der Stadt Wukari, nachdem Mitglieder einer christlichen ethnischen
Gruppe auf dem Weg zu einem Begräbnis durch ein muslimisches Viertel zogen und Parolen
riefen, die die Muslime als provozierend empfanden. Zwei Wochen zuvor hatte die islamistische
Terror-Sekte Boko Haram in Baga im Nordosten des Landes ein Blutbad angerichtet. (rv/afp
05.05.2013 pr)