2013-05-04 12:42:47

Merkel und Steinbrück auf Evangelischem Kirchentag


Die beiden Kanzlerkandidaten der kommenden Bundestagswahl sind am Freitag beim Evangelischen Kirchentag in Hamburg aufgetreten. Unabhängig voneinander nahmen Bundeskanzlerin Angela Merkel von der CDU und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück Stellung zur internationalen Verantwortung Deutschlands, was unter anderem Thema am Tag der Veranstaltung war. Merkel trat für eine wirksamere Entwicklungshilfe ein und unterstrich, dass Deutschland bei der Energiewende eine internationale Vorbildrolle habe. Steinbrück forderte eine stärkere Regulierung der Banken und eine intensivere Bankenaufsicht. „Die Staaten dürfen nicht mehr erpressbar sein durch große Banken“, so Steinbrück.

Auch andere Spitzenpolitiker wie Verteidigungsminister Thomas de Maiziere (CDU) und der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier, beteiligten sich an den Debatten. Steinmeier wies den Vorwurf zurück, Politiker würden den Kirchentag nur aus wahltaktischen Gründen besuchen. Im Gegenteil sei es gerade angemessen, wenn sich Politiker nicht „vor den eher unbequemen Debatten auf Kirchentagen drücken“, so der Oppositionsführer gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ (Samstag). Hier würden Politiker nicht nur bejubelt, sondern „vor allem in die Mangel genommen“.

Nach Einschätzung des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, hatte bisher noch kein Evangelischer Kirchentag eine so starke ökumenische Prägung wie in diesem Jahr. Er wertet die 8,7 Prozent an Katholiken unter den Dauerteilnehmern als eine Frucht der beiden Ökumenischen Kirchentage 2003 in Berlin und 2010 in München. Ein dritter Ökumenischer Kirchentag sei für 2019 geplant, so Glück gemeinsam mit dem Kirchentagspräsidenten Gerhard Robbers. Im „Forum Ökumene“ des Kirchentags sprachen sich die Teilnehmer für weitere Fortschritte in den zwischenkirchlichen Beziehungen aus. Gleichzeitig warnten sie aber auch vor unrealistischen Forderungen, die zu neuen Spaltungen statt zur Einheit führen könnten.

(kna 04.05.13 sib)







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