Das zunehmend gewaltbereite Auftreten buddhistischer Mönche bereitet der katholischen
Kirche Sri Lankas Sorge. Bischof Raymond Wickramasinghe von Galle verwies gegenüber
dem Fidesdienst auf jüngste Ausschreitungen insbesondere gegen die christliche und
muslimische Minderheit im Land. Er hege die Hoffnung, dass die katholische Kirche
Vorreiter dabei sein könne, den Religionsgemeinschaften des Landes den Weg zu einem
harmonischen Miteinander zu weisen. In den vergangenen Monaten hatten sich die Ausschreitungen
und Einschüchterungsversuche radikaler buddhistischer Gruppierungen gegenüber Andersgläubigen
verstärkt.
Mit nur 8,8 Prozent sind Christen eine religiöse Minderheit in Sri
Lanka, 70 Prozent der Bevölkerung sind Buddhisten. Zu ihnen gehört auch die gewaltbereite
Gruppierung „Bodu Bala Sana“ (BBS), die vergangenen Monat in Batticaloa eine Kirche
in Brand gesteckt hatte. Im September 2012 war der katholische Bischof von Karusal
bei einem Angriff auf seine Kirche verletzt worden. Und auch die 9,5 Prozent der Muslime
im Land sehen ihren Glauben auf Plakaten und durch Parolen zunehmend der Lächerlichkeit
ausgesetzt. Aktivisten der „buddhistischen Taliban“ BBS zerstörten vor zwei Wochen
die Textilfabrik eines muslimischen Unternehmers bei Colombo.