Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erneut gegen Waffenexporte nach Syrien ausgesprochen.
„Wir liefern keine Waffen nach Syrien, auch nicht an die Opposition“, sagte die Regierungschefin
in einem Interview für die katholischen Bistumszeitungen Deutschlands. Darin verteidigte
sie zugleich auch das Genehmigungsverfahren für Rüstungsexporte: „Wir handeln auf
diesem Gebiet nach den gleichen strengen Grundsätzen wie die Bundesregierungen vor
uns“; das heißt: Kein deutscher Waffenexport in Krisenregionen. Deutschland setzte
hingegen darauf, vielen Ländern beim Aufbau eigener Verteidigungsstrukturen zu helfen,
„indem wir etwa ihre Soldaten ausbilden“.
Beim Thema Lebensschutz warnte die
Kanzlerin vor der fortgeschrittenen medizinischen Machbarkeit: „Neue medizinische
Möglichkeiten dürfen nie dazu führen, dass Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft
nicht mehr akzeptiert werden. Wir haben nicht zu definieren, welches Leben lebenswert
ist. Das wäre ein gefährlicher Weg.“ Entsprechend steht sie auch zum Verbot der organisierten,
nicht-kommerziellen Suizidhilfe, auf das sich die Regierungskoalition aus CDU/CSU
und FDP geeinigt hatte. „Für Regelungen darüber hinaus, die ich mir wünsche, sehe
ich zur Zeit noch keine Mehrheit“, so Merkel.
Merkel stellte sich außerdem
hinter das Kirchensteuersystem und das kirchliche Arbeitsrecht, den so genannten Dritten
Weg. Diese Sonderrechte der Kirchen sind in den vergangenen Monaten zunehmend in Frage
gestellt worden. Laut Kanzlerin sollte daran aber nicht gerüttelt werden. „Wir brauchen
die Kirchensteuer und auch das kirchliche Arbeitsrecht.“ Das Interview erscheint am
Sonntag in voller Länge in allen katholischen Bistumszeitungen.