2013-04-30 15:08:23

D: Verwirrung um ‚Diakonenamt’ für Frauen


RealAudioMP3 Diakonat und „spezifisches Diakonenamt für Frauen“ – in den vergangenen Tagen herrscht einige Verwirrung darüber, wie viel Spielraum es in Zukunft auch für Frauen in einem kirchlichen Dienstamt geben könnte. Das katholische Kirchenrecht schließt Frauen vom Weiheamt aus; allerdings ist umstritten, ob dies in vollem Umfang auch für das Amt des Diakons gilt. Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch sprach in den vergangenen Tagen von einem ‚spezifischen Diakonenamt’ für Frauen, der Regensburger Bischof, Rudolf Voderholzer erklärte, eine Weihe von Frauen zu Diakoninnen sei nicht denkbar. Ob sich diese Aussagen widersprechen, darüber hat das Kölner Domradio mit seinem Liturgieredakteur Martin Korden gesprochen:

„Erzbischof Zollitsch hat gesagt, er wolle sich für ein spezifisches Diakonenamt der Frau einsetzen, er hat aber auch betont, dass das kein Weiheamt für Frauen sein könnte. Das gleiche hat auch Bischof Voderholzer betont und dabei auf die Tradition der Kirche verwiesen, die sich wiederum auf die Bibel und auf die urchristliche Praxis bezieht. Bischof Voderholzer hat sich allerdings wie Zollitsch für weitere Möglichkeiten von Frauen in Leitungsämtern der Kirche durchaus ausgesprochen und das ist wohl letztlich der gemeinsame Kern. Knackpunkt ist, dass Zollitsch hierfür das Wort Diakonat verwendet hat und so durchaus Verwirrung ausgelöst hat.“

Korden erklärt, dass sich dennoch beide Bischöfe einig seien, dass eine Weihe für Frauen nicht möglich sei. Die Kirche beziehe sich darauf, dass auch die Apostel Jesu ausschließlich Männer waren. Aufgrund des sakramentalen Charakters, den das Diakonat besitzt, sei eine Weihe für Frauen nicht zulässig.

„Das ist wirklich ein Missverständnis, das Erzbischof Zollitsch sicher nicht wollte. Er hat das im Schlussstatement noch einmal betont, wo er von Diensten und Ämtern für Frauen spricht, aber auf Grundlage der Lehre der katholischen Kirche. Das wird jetzt in den Medien oft verkürzt und weggelassen, wenn vom Diakonat der Frau geschrieben wird. Nur mal angenommen, in Deutschland würde man das jetzt einfach so machen und Frauen zu Diakoninnen weihen, dann würde das unweigerlich eine Spaltung bedeuten und auch eine Entfremdung zu vielen anderen christlichen Kirchen, zum Beispiel zur orthodoxen Kirche. Da wäre eine weitere Annäherung in einer solch fundamentalen Frage gar nicht mehr möglich.“

Das Wort „Diakon“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Diener“. Die vom jeweiligen Ortsbischof geweihten Diakone sind vor allem im karitativen Bereich tätig, unter anderem in der Sorge für kranke, alte und benachteiligte Menschen sowie in der Begleitung von Menschen in Not. Sie übernehmen aber auch Aufgaben in der Liturgie.

(domradio/kna 30.04.2013 sta)








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