Im zentralnigerianischen Bundesstaat Benue sind 70 Kirchen zerstört worden. Das berichtete
der vatikanische Pressedienst Fides am Wochenende unter Berufung auf die örtliche
katholische Kirche. 30 Gotteshäuser in der Region Gwer West seien niedergebrannt oder
nahezu vollständig zerstört worden; die Christen seien in andere Orte geflohen. In
der Region Guma seien weitere 40 Kirchen „dem Erdboden gleichgemacht“ worden. Auch
einige kirchliche Schulen wurden laut Fides beschädigt. Es handele sich um das Werk
der Sekte Boko Haram sowie radikalislamistischer Kräfte aus der Ethnie der Fulani,
sagte der Vorsitzende der „Christlichen Vereinigung Nigerias“, der evangelische Erzbischof
Yiman Orkwar, dem vatikanischen Pressedienst. Hintergrund der Zerstörungen ist offenbar
ein Konflikt zwischen den Ethnien der überwiegend muslimischen Fulani und der überwiegend
christlichen Tiv. Den jüngsten Angriffen von Fulani-Hirten gegen Tiv-Bauern seien
mehr als 30 Menschen zum Opfer gefallen.