Israels Staatspräsident Schimon Peres bricht am Montag zu einem mehrtägigen Besuch
in Rom und Assisi auf. Anlass ist eine Einladung von Papst Franziskus, mit dem Peres
am Dienstag zusammentreffen will. Unterdessen spekulieren einige Medien über eine
mögliche Papstreise nach Israel Anfang 2014.
Hauptthema der Unterredung zwischen
Peres und dem Papst wird nach Informationen des israelischen Regierungspresseamts
die Situation im Nahen Osten sein. Neben Friedensverhandlungen zwischen Israelis und
Palästinensern werde es auch um das Verhältnis zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl
sowie zwischen Christen und Juden gehen.
Peres will auch Assisi besuchen und
in der Franziskus-Basilika eine Auszeichnung der Stadt für seinen Friedenseinsatz
entgegennehmen. Die erstmals vergebene Ehrenmedaille und die Stadtschlüssel aus der
Hand von Bürgermeister Claudio Ricci soll Peres erhalten für seinen „einzigartigen
Beitrag zum Dialog und zur Sache des Friedens“, so das israelische Presseamt. An dem
Empfang nehmen den Angaben zufolge auch zahlreiche Mitglieder des Franziskanerordens
teil, der traditionell für die Betreuung der katholischen Pilgerstätten im Heiligen
Land zuständig ist.
In einigen Medien wird unterdessen spekuliert, dass Papst
Franziskus Anfang 2014 zum 50. Jahrestag des historischen Besuchs von Papst Paul VI.
(1963-1978) ins Heilige Land reisen könnte. Paul VI. hatte vom 4. bis zum 6. Januar
1964 die heiligen Stätten des Christentums in Israel und Jordanien besucht und sich
in Jerusalem mit dem orthodoxen Patriarchen Athenagoras getroffen. Dessen Nachfolger,
Bartholomaios I. von Konstantinopel, hatte Franziskus zu einer gemeinsamen Pilgerreise
nach Jerusalem eingeladen.
Nach einem Bericht der «Times of Israel» reiste
der heutige Papst das erste und einzige Mal vor 40 Jahren nach Israel. Damals sei
Jorge Mario Bergoglio als junger Jesuit nach einer ordensinternen Fortbildung in Rom
im Oktober 1973 unmittelbar nach seiner Ankunft in Jerusalem in den Jom-Kippur-Krieg
geraten. Nach einem anderthalbtägigen Besuchsprogramm in der heiligen Stadt sowie
in Ein Kerem und Bethlehem habe Bergoglio sechs Tage im Hotel „American Colony“ an
der Grenze zwischen West- und Ostjerusalem ausgeharrt. Während der Kampfhandlungen
habe er die Briefe des Apostels Paulus an die Korinther studiert, schrieb die Zeitung
unter Berufung auf Vatikansprecher Federico Lombardi.