2013-04-25 11:56:13

Syrien: „Das Land soll föderalistisch werden“


RealAudioMP3 Ein Lösungsweg, damit in Syrien endlich wieder Frieden herrscht, ist eine radikale Verfassungsänderung. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Jesuitenpater Paolo Dall´Oglio, der seit 30 Jahren in dem Land tätig ist. Dort hat er die monastische Gemeinschaft von Deir Mar Mussa gegründet. 2011 wurde er des Landes verwiesen, momentan lebt er im irakischen Kurdistan.

„Ein gesunder Realismus verbunden mit mutiger Hoffnung müsste dazu führen, dass sich die Weltgemeinschaft vereint für die Förderung der Demokratie in Syrien einsetzen soll. Das Land braucht Eigenständigkeit und neue Wege, damit wieder Eintracht in dem Land herrscht. Es kann nicht sein, dass eine einzige Partei, die Fäden des ganzen Landes hält. Deshalb bin ich dafür, dass Syrien sich in einen föderalen Staat umwandelt. Das würde im Übrigen auch jede Racheaktion verhindern, die es bei einem Regimefall geben könnte.“

Das Schicksal der beiden entführten orthodoxen Bischöfe ist weiterhin unklar. Die Lage der Christen sei allgemein schwierig, so Pater Dall´Oglio.

„Leider haben sehr viele Christen das Land verlassen. Der Bürgerkrieg hier betrifft aber vor allem die Schiiten und Sunniten. Die Christen haben dasselbe Schicksal erlebt wie ihre Glaubensbrüder im Irak: Sie sind zwischen den Fronten geraten, ohne dass sie es wollten. Wenn sich aber die Situation umkehren wird, dann glaube ich, dass die Christen eine Schlüsselrolle bei der Wiederversöhnung einnehmen werden.“

(rv 25.04.2013 mg)







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