2013-04-25 13:10:00

Militärbischof zum Drohneneinsatz: „Dahinter muss ein konkreter Mensch stehen“


RealAudioMP3 Militärbischof Franz-Josef Overbeck lehnt unbemannte Kampfdrohnen nicht von vornherein ab. Nur dürfe „niemals die Tötung eines Menschen durch einen Automatismus ausgelöst werden“, unterstreicht er im Interview mit dem Kölner Domradio. Der deutsche Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hatte am Mittwoch zum „Sicherheitspolitischen Dialog mit den Kirchen“ geladen. Thema der Tagung sind die ethischen Dimensionen der Sicherheitspolitik zusammengefasst unter dem Titel: „Schutzverpflichtung versus Schutz der Soldaten“. Bischof Overbeck:

„Jede Waffe ist nicht einfach ethisch neutral, sondern braucht in ihrer Entwicklung, ihrer Herstellung, in der Beschaffung und besonders hinsichtlich ihres Gebrauches eine Begründung. Zu den Begründungen haben wir katholischen Bischöfe gesagt, dass verschiedene Perspektiven bedacht werden müssen. Einerseits ist es wichtig, den Aufklärungsaspekt und den Schutz der eigenen Soldaten zu sehen, da können die Drohnen sicherlich vieles leisten, was andere Waffensysteme unter anderen Bedingungen nicht so effizient leisten können.“


Zweitens sei immer zu bedenken, dass es ein Risiko für die Zivilbevölkerung gebe. Man müsse dieses Risiko immer „gut in Blick haben“, um wirklich auf Dauer dem Frieden zu dienen, so Bischof Overbeck.

„Drittens ist es für uns wichtig, man muss das Leben derer, die bekämpft werden, immer auch nach Möglichkeit schonen, ein Prinzip, das wir stets in den Vordergrund gestellt haben. Wichtig ist uns auch das Bedenken der Folgen für das soldatische Berufsethos, dass nämlich niemals die Tötung eines Menschen durch irgendeinen Automatismus ausgelöst werden darf, sondern dass dahinter immer ein persönlich verantwortetes Tun steht, nämlich ein konkreter Mensch.“

(domradio 25.04.2013 mg)







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