Vor acht Jahren: Amtsübernahme durch Benedikt XVI.
Vor genau acht Jahren, am 24. April 2005, begann Papst Benedikt XVI. mit einer feierlichen
Messe sein Pontifikat. Fünf Tage zuvor, am 19. April, war der damalige Kardinal Joseph
Ratzinger im vierten Wahlgang des Konklaves zum Papst gewählt worden, nachdem am zweiten
April sein Vorgänger Johannes Paul II. verstorben war. Er wolle keine Regierungserklärung
abgeben, sagte Benedikt XVI. bei seiner ersten Predigt als Papst vor den rund 350.000
Gläubigen und hunderten Regierungsvertretern am Petersplatz: Er sei ein „schwacher
Diener Gottes“, der einen „unerhörten Auftrag, der doch alles menschliche Vermögen
überschreitet“, übernehmen müsse. „Wie sollte ich das? Wie kann ich das?“, so der
Papst, doch weiter: „Ich brauche nicht alleine zu tragen, was ich wahrhaftig nicht
allein tragen könnte“.
Theologischer Schwerpunkt der 36 Mal durch Applaus unterbrochenen
Predigt war jedoch die Ansage einer lebendigen, jungen Kirche, die sich auf den Weg
machen und die Menschen zum „Leben in Fülle“ durch die Freundschaft mit Jesus hinführen
solle. Der Bedarf dafür sei angesichts eines „wüstenhaften“ Zustands der Gegenwart
gegeben: „Äußere Wüsten“ würden wachsen, da „innere Wüsten“ so groß geworden seien,
analysierte Benedikt XVI. Während die Welt durch die Ungeduld der Menschen verwüstet
werde, würde Gottes Geduld sie erlösen: Gott wirke nicht als Zerstörer und Ausrotter
des Bösen, sondern als „Gekreuzigter“.