Serbien: Für Kirche ist Einigung mit Kosovo eine „Kapitulation“
Die serbisch-orthodoxe Kirche hat die Einigung Belgrads für den Kosovo kritisiert.
Die Kirche sei gegen das Normalisierungsabkommen, weil es die serbische Staatsmacht
im Kosovo abschaffe, teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ria Novosti die Heilige
Synode in Belgrad mit. Die Vereinbarung sei „reine Kapitulation“, denn das Kosovo
sei aus geistlicher und historischer Sicht „unsere wichtigste Region“. Statt dieser
Vereinbarung hätte man lieber eine Aufteilung der Kosovo vereinbaren müssen, hieß
es weiter. Das wäre „eine gerechtere und stabilere Lösung“. Serbiens Regierungschef
Ivica Dacic und sein kosovarischer Amtskollege Hashim Thaci hatten am Freitag in Brüssel
unter Vermittlung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton eine Vereinbarung unterzeichnet,
die unter anderem Rechte die serbischen Munizipalitäten im Norden des von Albanern
dominierten Kosovo verankert. Nach der Einigung, die den jahrzehntelangen Konflikt
beendet, kann Serbien damit rechnen, dass die EU ein Datum für Beitrittsverhandlungen
setzt. Das serbische Parlament wird in den nächsten Tagen das Abkommen erörtern.