Zollitsch: „Öffentliches Wirken der Kirche zulassen“
Erzbischof Robert Zollitsch hat das Verhältnis zwischen Staat und Kirche in Deutschland
verteidigt. „Derzeit wird die öffentliche Wahrnehmung immer mehr von einem flachen
Verständnis von Religionsfreiheit geprägt, die versucht, die Gläubigkeit des Menschen
in die Privatsphäre zu drängen“, kritisierte er zum Abschluss eines Symposions der
von ihm geleiteten Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken (ZdK) am Freitag in Berlin. Religion werde nur richtig verstanden, wenn
man ihre öffentliche Wirkung zulasse als einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft,
so Zollitsch. „Dabei ist es wichtig, immer wieder zu unterstreichen, dass es uns nicht
um kirchliche Privilegien geht. Im Zentrum des gesellschaftlichen Wirkens steht der
Mensch.“ Das öffentliche Wirken der Kirche sei kein Selbstzweck, sondern ein Beitrag
zum Gemeinwohl, betonte der Freiburger Erzbischof bei der zweitägigen Konferenz.