D: Trauer um Bischof Lettmann

Die deutsche Kirche trauert um Bischof Reinhard Lettmann: Der frühere Bischof von Münster ist am Dienstag in Bethlehem gestorben. Lettmann, der 2008 die Leitung des Bistums Münster niederlegte, befand sich auf einer Pilgerreise im Heiligen Land. Vor wenigen Wochen hatte er sein 80. Lebensjahr vollendet. In einem Beileidsschreiben an den Bischof von Münster, Bischof Felix Genn, würdigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, den Verstorbenen als vorbildlichen Priester und großen Freund des Heiligen Landes. Wie kaum ein anderer Mitbruder habe Bischof Reinhard Lettmann die Deutsche Bischofskonferenz geprägt, so Zollitsch: „Ich erinnere mich lebhaft und dankbar an die vielen Beiträge, geistlichen Impulse und manches klare Wort in schwierigen Debatten unserer Konferenz“, schreibt er. „Vor allem sind wir dem Verstorbenen dankbar für sein Leben im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils, das er aus nächster Nähe miterlebt hat.“ Bischof Lettmann sei als Priester ein vorbildlicher Hirte gewesen, dessen Leben und Wirken auf viele Priestergenerationen ausgestrahlt habe.

Als Kirchenrechtler habe Lettmann stets „der Vernunft und dem ruhigen Betrachten der Probleme den Vorzug“ gegeben. Sein plötzlicher Tod bewege ihn, sagte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, früher Weihbischof in Münster, am Dienstag. Lettmann sei „an einem für ihn rechten Ort gestorben“. Lettmanns Nachfolger in Münster, Bischof Felix Genn, erinnerte an die Verdienste des Verstorbenen um das Bistum: „Wir können gar nicht ermessen, was dieser Mensch und Priester in über 50 Jahren für die Kirche von Münster getan hat.“ Deswegen, so Genn, sei nun „ein Augenblick des Innehaltens, der für viele Menschen auch Dankbarkeit auslöst und hohen Respekt“.

„In all den Jahrzehnten, in denen ich mit Bischof Lettmann zusammengearbeitet habe, habe ich ihn als menschlich gewinnenden und geistlich überzeugenden Verkünder des Glaubens erlebt“, sagte der Hamburger Erzbischof Werner Thissen am Dienstag in Hamburg. Er war unter Bischof Lettmann zunächst Generalvikar und dann Weihbischof in Münster, bevor er 2003 an die Spitze des Erzbistums Hamburg wechselte. Dass der Altbischof in Bethlehem gestorben sei, „ist wie eine letzte Predigt“, so Thissen.

(bistum münster/domradio 17.04.2013 sk)