UNO will bei Armutsbekämpfung mit Vatikan zusammenarbeiten
Papst Franziskus will
allem Anschein nach eng mit der UNO zusammenarbeiten. Wenige Tage nach UNO-Generalsekretär
Ban Ki Moon empfing er am Samstag einen weiteren hochrangigen Vertreter der Vereinten
Nationen zu einem Gespräch im Vatikan. Es war der Kolumbianer Néstor Osorio, der den
UNO-Wirtschafts- und Sozialrat leitet.
„Was Nahrungsmittelsicherheit
angeht, das Verringern der Armut, die Förderung von Jugendarbeit und Geschlechtergleichheit,
haben unsere Botschaften dieselben Ziele.“ Das sagte der Diplomat nach
seiner Audienz beim Papst im Interview mit Radio Vatikan. „Nahrungsmittelsicherheit
war eines der zentralen Themen, über das ich mit dem Papst, aber auch mit der UNO-Landwirtschaftsorganisation
FAO und dem Welternährungsprogramm gesprochen habe. Wie gehen wir damit um, dass in
zwanzig oder dreißig Jahren die Weltbevölkerung bei drei Billionen Menschen liegen
wird, die das Doppelte der Nahrung brauchen, die wir heute benötigen? Das ist eine
der Herausforderungen, mit denen wir bei ECOSOC zu tun haben.“
ECOSOC,
der Wirtschafts- und Sozialrat, ist einer von drei Hauptpfeilern der UNO, neben dem
Sicherheitsrat und dem Menschenrechtsrat. ECOSOC ist verantwortlich für fast zwei
Drittel der menschlichen und finanziellen Ressourcen des gesamten UNO-Systems. Es
soll vor allem die wirtschaftliche und soziale Stabilität in den Mitgliedsstaaten
der Vereinten Nationen fördern. Osorio, Kolumbiens Vertreter bei der UNO in New York,
steht für ein Jahr an der Spitze des Rates. Und er plant vor für die Zeit nach 2015,
wenn – theoretisch – die sogenannten Millenniumsziele der UNO erreicht sein sollen.
„2015 sollen diese Millenniumsziele überprüft werden – nicht abgeschlossen, sondern
überprüft. Wir müssen also jetzt schon vorplanen, wie wir dann weiter vorgehen wollen
mit allen Akteuren aus den entwickelten und aus den Entwicklungsländern.“
Dabei hofft er auf Unterstützung durch die katholische Kirche. „Ich
glaube, wenn man Affinitäten sieht, wenn man dafür sorgt, dass die Kirche die Botschaft
mit an Bord nimmt und sie als dringende und grundlegende Aufgabe sieht, dann können
wir doch unsere Grundbotschaften kombinieren und zusammenarbeiten!“