Kardinal: „Wir werden auch über die Vatikanbank sprechen“
Der honduranische Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga freut sich auf seine künftige
Aufgabe im Vatikan. Der Salesianer ist Koordinator einer Gruppe von acht Kardinälen,
die mit Papst Franziskus ab Oktober an einer Kurienreform arbeiten sollen. „Wir werden
mit dem Papst über viele Themen reden – sicher auch über die Vatikanbank IOR und nicht
nur über die Kurienreform.“ Das sagte Kardinal Maradiaga einem italienischen Fernsehsender.
„Wir hatten noch keine Vorbereitungssitzungen, aber ich glaube, wir werden auch über
all das sprechen, was im Vorkonklave auf den Tisch gekommen ist“, so der Kardinal
wörtlich. Mehrere Kardinäle haben Anfang März vor dem Konklave in vertraulichen Sitzungen
kritische Fragen zur Vatikanbank gestellt.
Die Bildung der Kardinalskommission
war vom Vatikan am Samstag angekündigt worden; zu ihr gehört auch der Münchener Kardinal
Reinhard Marx. Kardinal Maradiaga erklärte, die Kardinäle würden dem Papst „vor allem
Informationen aus erster Hand über einige Situationen bieten, die nicht genug bekannt
sind“. Im „Kontakt mit den Bischofskonferenzen“ wollten die acht Kardinäle „ihm andere
Perspektiven aufzeigen als die, die beim Heiligen Stuhl eintreffen“.
Kardinal
George Pell von Sydney erklärte im australischen Rundfunk, aus seiner Sicht gehe es
dem neuen Papst „um mehr Disziplin“. Auch Pell gehört zum Gremium der acht Berater-Kardinäle.
Es habe im Vatikan „einige Probleme gegeben, wie jeder weiß“, doch seien „die meisten
Vatikanmitarbeiter exzellente Personen“, so Pell.