2013-04-10 13:33:18

Indonesien: Christen beim Bau von Gotteshäusern diskriminiert


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wirft den Behörden vor, Christen beim Bau von Gotteshäusern gezielt zu benachteiligen. Obwohl die meisten Moscheen in dem mehrheitlich von Muslimen besiedelten Inselstaat ohne Baugenehmigung betrieben werden, würden nur christliche Kirchen und Moscheen der Ahmadiyyah deshalb niedergerissen - nicht jedoch sunnitische Moscheen. „Diese Ungleichbehandlung durch die Behörden zeigt, dass es in Indonesien schlecht um die religiöse Toleranz gegenüber Minderheiten und um die Religionsfreiheit steht“, erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen.

„Indonesien sollte angesichts dieser erschreckenden Zahlen zum Schutz der Gläubigen endlich das Genehmigungsverfahren für den Bau von Gotteshäusern vereinfachen.“ Die Nationale Menschenrechtskommission Indonesiens hatte am Dienstag festgestellt, dass 85 Prozent aller Moscheen und Kirchen im Land ohne Baugenehmigung betrieben werden. Insbesondere in ländlichen Gebieten fehle dafür oft die rechtliche Grundlage. Da 88 Prozent der Bevölkerung muslimischen Glaubens sind, wurden mehr Moscheen als Kirchen illegal errichtet. Trotzdem ordnen lokale Behörden auf Druck religiöser Extremisten immer wieder an, christliche Kirchen zu zerstören. Zuletzt war eine Woche vor Ostern im Distrikt Bekasi in der Umgebung der Hauptstadt Jakarta ein Gotteshaus der Christlichen Protestantischen Batak Kirche niedergerissen worden.

(pm 10.04.2013 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.