Frieden und Barmherzigkeit:
Das waren die Themen des Papstes bei seinem Mittagsgebet an diesem Sonntag. Am Petersplatz
betete Franziskus mit etwa 100.000 Menschen um Punkt zwölf Uhr das Regina Coeli. Dabei
dachte er in einer kurzen Betrachtung über den Friedensgruß des auferstandenen Jesus
nach, von dem das Johannesevangelium an diesem Sonntag spricht.
„Dass der
Auferstandene sagt: Friede sei mit Euch!, ist nicht nur ein Gruß und auch nicht einfach
ein Wunsch – es ist ein Geschenk, ja es ist das Geschenk, das Christus seinen Jüngern
gibt, nachdem er Tod und Todesreich hinter sich gelassen hat. Er gibt den Frieden,
wie er es versprochen hatte: Frieden hinterlasse ich Euch, meinen Frieden gebe ich
Euch (Joh 14,27). Dieser Friede ist eine Frucht des Sieges, den die Liebe Gottes über
das Böse errungen hat, eine Frucht des Verzeihens. Der wahre Friede, der tiefe Friede,
kommt aus der Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes!“
Franziskus erinnerte
daran, dass die Kirche an diesem zweiten Sonntag der Osterzeit den Sonntag der göttlichen
Barmherzigkeit begeht und dass sein Vorgänger Johannes Paul II., der dieses Fest eingerichtet
hatte, 2005 am Vorabend dieses Sonntags gestorben ist. Der Papst ging auch auf das
Wort Jesu an den sogenannten „ungläubigen“ Thomas ein: „Selig, die nicht sehen und
doch glauben“ (Joh 20.29). „Das ist ein sehr wichtiges Wort über den Glauben, wir
können es fast eine Seligpreisung des Glaubens nennen. Zu allen Zeiten und überall
sind diejenigen selig, die durch das von der Kirche verkündete und von den Christen
bezeugte Wort Gottes glauben, dass Jesus Christus die Fleisch gewordene Liebe Gottes
ist, die inkarnierte Barmherzigkeit. Und das gilt für jeden von uns!“
Die
Kirche habe die Aufgabe, „den Menschen die Vergebung der Sünden zu vermitteln und
so das Reich der Liebe wachsen zu lassen“, so Papst Franziskus. „Haben wir mehr
Mut, den Glauben an den Auferstandenen zu bezeugen! Wir dürfen keine Angst haben,
Christen zu sein und als Christen zu leben!“