„Es ist gar nicht so einfach, jemanden zu lieben, der überhaupt nicht die eigenen
religiösen Überzeugungen teilt.“ Das sagte der Sekretär des Päpstlichen Familienrates,
Bischof Jean Laffitte, in einem Interview, das jetzt auf der Homepage des Rates veröffentlicht
wurde. Der Begriff „Mischehe“ sei nicht auf interreligiöse Ehen anwendbar, sondern
nur auf die Ehen zwischen zwei Partnern, die unterschiedlichen christlichen Konfessionen
angehörten, so Laffitte. Auch für solche interkonfessionellen Ehen sei eine Dispens
bei den kirchlichen Behörden einzuholen, erinnerte der Bischof. Dass in Deutschland
die Familien, bei denen ein Elternteil katholisch und das andere evangelisch sei,
etwa die Hälfte aller Familien ausmachen, hält der Sekretär des Familienrates nicht
für sehr problematisch. Immerhin hätten beide Ehepartner in einer solchen Ehe doch
Christus als Bezugspunkt. Für die katholische Kirche sei die Ehe nicht nur der
Bund zwischen Mann und Frau, sondern auch ein kirchliches Mysterium. Ein Katholik
bzw. eine Katholikin müsse zusagen, den eigenen Glauben weiter zu leben, die Kinder
taufen zu lassen und sie katholisch zu erziehen, wenn die Heirat mit einem evangelischen
Partner geplant sei. Laffitte wörtlich: „Es ist leicht verständlich, dass islamisch-christliche
Ehen von Anfang an auf spezifische Schwierigkeiten stoßen. Die islamische Tradition
verlangt, dass muslimische Kinder in der Religion des muslimischen Vaters aufwachsen“,
so Laffitte. In einigen Ländern mit muslimischer Mehrheit sei die Hochzeit von Muslimen
mit Christen rundweg verboten. In einigen Ländern wie dem Libanon aber gebe es eine
lange Tradition des Zusammenlebens der Religionen, dort habe man auch gute Erfahrungen
mit Ehen zwischen Muslimen und Christen gemacht. (apic/familiy.va 07.04.2013 sk)