Uruguay: Gleichgeschlechtliche Ehe vor der Gleichstellung
Zu einem Protestmarsch gegen die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in ihrem
Land haben die katholische Kirche sowie andere Gruppierungen aufgerufen. Am kommenden
Montag wollen sich die Aktivisten gegen das Gesetz auf dem zentralen Plaza Matriz
von Montevideo treffen. So wollen sie gegen den „offensichtlichen Schlag, den der
Staat gegen die Institution der Ehe und die Schwächsten, nämlich gegen die Kinder,
vornehmen will“ protestieren, heißt es einer Stellungnahme der Gruppen. Die Gesetzesgegner
haben sich zum „Nationalen Tisch zur Verteidigung und Förderung der Familie“ zusammengeschlossen.
Mit großer Mehrheit hatte der Senat erst kürzlich den Weg für eine Gesetzesnovelle
freigemacht, die gleichgeschlechtlichen Ehepartnern gleiche Rechte wie traditionellen
Ehepartnern einräumen würde. Uruguay wäre damit nach Argentinien das zweite lateinamerikanische
Land, das die gleichgeschlechtliche Ehe als vollgültig anerkennt. Die Verabschiedung
des Gesetzes im Parlament gilt aufgrund der bereits demonstrierten deutlichen Mehrheit
für das Gesetz, das nach dem Willen des Senates nur noch in einigen Punkten geändert
werden sollte, als so gut wie sicher.