In der Hauptstadt Bangladeschs haben sich an diesem Samstag tausende von radikalen
Muslimen mit der Forderung an die Regierung versammelt, ein Blasphemiegesetz zu verabschieden.
Mit diesem sollen Beleidigungen gegen den Islam geahndet werden können, berichtet
die Nachrichtenagentur ap. Außerdem forderten sie in einem 13-Punkte-Papier die Todesstrafe
für Blogger, die sie als atheistisch bezeichneten. Die Demonstration in Dhaka wurde
von umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen begleitet und bildet den vorläufigen Höhepunkt
eines seit Jahren währenden Konflikts zwischen Islamisten und Säkularisten.
Die
des Atheismus beschuldigten Blogger bestritten unterdessen die Vorwürfe und verlangen
ihrerseits die Todesstrafe für diejenigen, die der Ausübung von Kriegsverbrechen während
des Unabhängigkeitskrieges 1971 für schuldig befunden werden. Außerdem fordern sie
das Verbot der größten islamischen Partei des Landes, Jamaat-e-Islami, deren Führer
während des Krieges gegen Pakistan Kriegsverbrechen begangen haben sollen. Gleichzeitig
mit der Demonstration der Hifazat-e-Islam fand eine Gegendemonstration von rund 25
liberalen Gruppierungen statt.