Nach dem Sturz von Präsident François Bozizé durch Rebellen am 24. März herrscht im
Land immer noch Chaos. Das erklärte der Bischof von Bangassou, Juan José Aguirre Munoz,
gegenüber dem vatikanischen Nachrichtendienst Fides. „In meinem Bistum terrorisieren
Banditen, die sich als Seleka-Rebellen ausgeben, die Bevölkerung“, so der Bischof.
Häuser würden geplündert, der katholischen Missionsstation seien vier Autos geklaut
worden. Die Menschen lebten in Angst und Schrecken. Flugzeuge könnten in Bangassou
nicht mehr landen, weil es dort kein Benzin zum Auftanken vor dem Weiterflug mehr
gebe. Und die Straße zur Stadt sei schon seit Dezember geschlossen. Darum kämen keine
Lebensmittel oder Medikamente mehr nach Bangassou, die Staatsangestellen erhielten
keine Gehälter mehr und könnten ihre Kinder darum nicht mehr in die Schule schicken.
In der Hauptstadt Bangui versuchten Seleka-Rebellen die öffentliche Ordnung wiederherzustellen,
so Bischof Aguirre Munoz. Nachts lieferten sich allerdings immer noch bewaffnete Gruppen
Scharmützel in den Straßen. Der selbsternannte Präsident Michel Djotodia hat versprochen,
in weniger als 18 Monaten die Wahl eines Übergangspräsidenten zu organisieren; der
gestürzte Präsident Bozizé soll in Benin Exil erhalten.